Einfach glücklich

Glück - was ist das eigentlich?

 

Bei dem Wort GLÜCK gibt sich die Deutsche Sprache unklar. Einerseits heißt es "GLÜCK HABEN" und wird mit äußeren Faktoren wie zum Beispiel Zufall verbunden.

Anderseits heißt es "glücklich sein" und beinhaltet die ganze Bandbreite von Zufriedenheit bis Euphorie.

Eine allgemeine Definition gibt es nicht. Bezieht man sich allerdings auf zahlreiche Versuchspersonen die zu Zwecken der Glücksforschung befragt wurden, dann stehen sich Glück und ZUFRIEDENHEIT sehr nahe.

Faktoren, die zu einer stabilen Zufriedenheit beitragen - und auch da sind sich alle Versuchspersonen einig, können Gesundheit, Arbeit, Freizeit, Bewegung, Naturerleben oder Spiritualität sein.

Einen weiteren wichtigen Glücksbringer stellt die "Gemeinschaft" dar. Egal ob es sich um Freunde, Familie oder den Partner handelt: ist die Verbindung von Respekt, Großzügigkeit, Vertrauen und Freiheit geprägt, ist der Mensch glücklich, bzw. zufrieden.

 

Glücklich und Gesund?

 

Dass seelische Belastungen den Körper negativ beeinflussen, haben wir in der Regel alle schon einmal erlebt und "psychosomatisch" ist ein gängiger Begriff. 

Unglücklichsein fühlt man in Organen und Gliedern, alles schmerzt und beschwert.

Doch wie ist es umgekehrt? Hält Glücklichsein gesund?

Studien beweisen, dass seelisch gesunde Menschen, die eine tiefe Zufriedenheit empfinden, nach Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall länger leben. Sie kommen auch schneller wieder auf die Beine und Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Demenzen entwickeln sich bei ihnen günstiger.

Man sollte nun aber angesichts der enormen Bedeutung von Lebensfreude, seelische Krankheiten nicht an den Pranger stellen. Es geht nicht darum "richtig oder falsch" zu empfinden - denn oftmals ist es nur Glück, das man hat, wenn man glücklich sein kann!

Gleiche Lebensbedingungen machen nicht alle Menschen gleich froh oder gleich unglücklich. Unglücklich zu sein, ist eine authentische, natürliche Reaktion. 

Persönlichkeitsspezifische Unterschiede, individuelle Lebensumstände und von der Umgebung übernommene Lebensentwürfe rufen einen unterschiedlichen Umgang mit Situationen hervor. Für den einen bedeutet ein und dieselbe Situation Glück, für den anderen dagegen großes Unglück. Für den einen ist das Glas halb voll, für den anderen halb leer.

 

Glücklichsein kann man lernen

 

Wissenschaftler gehen davon aus, dass Lebenszufriedenheit stark von unseren Genen und der Prägung durch das familiäre Umfeld abhängt. Eltern "vererben" durch ihr Verhalten einen positiven oder negativen Umgang mit belastenden Situationen. Allerdings steckt keiner in einer Sackgasse fest.

Man kann neue Strategien erlernen um Leid zu ertragen und Schmerz auszuhalten, früh übernommene Mechanismen zu durchschauen und schädigende Glaubenssätze zu ersetzen.

Ein wichtiges Instrument hierfür ist das Training der ACHTSAMKEIT. Viele Krankenkassen unterstützen ihre Versicherten bei Gesundheitskursen, zum Beispiel um achtsamer zu werden. Achtsamkeit dient nicht nur dem Stressabbau. Das Erlernen einer gelassenen, nicht wertenden Einstellung kann enorm dazu beitragen, zufriedener und glücklicher zu sein.

 

Das Schöne besser wahrnehmen

 

Oft erinnert man sich leichter an Negatives. Dinge, die schief gelaufen sind, Menschen, die unfreundlich waren, Ziele, die man nicht erreicht hat. Die vielen schönen Momente verstreichen unbemerkt.

Folgendes kann helfen, Glücksmomente besser wahrzunehmen:

 

- GLÜCKSTAGEBUCH

Ein nettes Kompliment, ein schöner Sonnenaufgang, Vogelgezwitscher, Frühlingsblumen... Jeden Abend mindestens drei solcher Momente aufschreiben.

 

- GLÜCKSBOHNEN

Morgens einige Bohnen (Perlen, Kieselsteine) in die linke Hosentasche stecken und bei jedem schönen Moment eine Bohne aus der linken in die rechte Hosentasche wandern lassen. So lässt sich die Wahrnehmung für das Schöne ganz hervorragend trainieren.

 

- PERSPEKTIVWECHSEL

Ohne Frage gibt es nicht immer schöne Momente. Doch haben auch viele negative Erlebnisse eine positive Seite. Diese zu sehen lässt sich trainieren: regelmäßig aufschreiben, was schlecht gelaufen ist und was das Positive daran war.

 

Ich hoffe, ich konnte den ein oder anderen auf seinem Weg zu Glück und Zufriedenheit etwas unterstützen und wünsche all unseren Lesern ein entspanntes Wochenende mit sehr vielen glücklichen Momenten.

 

Die Petra aus der Petra Apotheke -in Kaiserslautern-